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Während ich kleine Kringel und seltsame Gebilde auf den Zettel male, Kurven ziehe und Linie verbinde, höre ich dir zu. Wie du vom Studio und dem Umbau redest. Ramoni hat die 2. Etage ausgebaut, neue Tätowierer eingestellt. Mein Entwurf hängt über seinem Zeichentisch und ich erinnere mich an die kleinen Vorlagen und wie lange ich gesucht habe, bis ich fand, was ich wollte. Die Einzelteile, die ich mir wünsche. Für mein Handgelenk, direkt auf den Puls, da soll es hin. Ich wollte den Termin gut vorbereitet wissen, keine Zeit verlieren, nicht lang erklären und beschreiben, wie die fertige Tätowierung in meinem Kopf aussieht. Eines Tages war es da.
Ich bin morgens aufgewacht und wusste, wie es aussehen wird. Jetzt rückt der Tag näher, die Planung wird konkreter. Noch immer ist dieses Bild in meinem Kopf. Wenn ich auf mein Handgelenk sehe, auf den Puls, auf die Adern und Sehnen, die Linien und diese feinen Prägungen, dann ist es, als wäre sie schon lange da. Die Tätowierung, die ich eigentlich nie wollte. Früher war klar, ich würde mich nicht an solch gut sichtbaren Stellen tätowieren lassen. Aber früher ist lange her, früher war vieles anders. Die Entscheidung, solche Positionen für die Farbe auszulassen, hat heute keinen Bestand mehr.
Das es jetzt näherkommt, macht mich nervös. Dieses Gefühl ist seltsam. Eine Mischung aus Vorfreude und Panik. Ich kann mich an jede einzelne Tätowierung erinnern. An jeden einzelnen Tag im Studio. An das Geräusch und an das Rauschen des Adrenalins. Ich weiss, mein Puls und die Tätowiermaschine, das wird kein Spass. Aber die anderen Stellen waren auch nicht die erste Wahl, wenn man es möglichst schmerzfrei halten möchte. Wenn, dann richtig. Das war immer so und wird es vermutlich auch bleiben.
Am 22. Januar 2010 um 13:31 Uhr
Hätte ich genügend Zeit, ich glaube, ich startete eine Interviewreihe mit tätowierten oder gepiercten Menschen, um die unterschiedlichen Beweggründe und Gefühle der Betroffenen in diesem Zusammenhang zu sammeln. Das wäre garantiert ziemlich spannend und es ließe sich regalmeterweise darüber philosophieren.
Schön, dass Du Deinem Blog wieder ein paar Schriftzeichen eintätowiert hast. .. und der Header ist ja mal wieder sehr gelungen.
Am 22. Januar 2010 um 13:49 Uhr
Solltest du die Interviewreihe starten, lass es mich wissen. Die Ergebnisse würden mich natürlich interessieren. Obwohl ich glaube, dass sich einige Antworten definitv wiederholen würden. In vielen Gruppen, die sich auf eine bestimmte Art und Weise tätowieren lassen, ist das einfach gleich. Nur die Motive variieren, eben je nach Leben.
(Danke, freut mich, wenn das neue Layout hier gefällt. Ich fand, eine kleine Renovierung ist ein guter Anfang um hier wieder mehr zu erzählen. Ich hoffe, es funktioniert.)
Am 22. Januar 2010 um 15:11 Uhr
ist die Überschrift das Motiv?
Am 22. Januar 2010 um 15:14 Uhr
Nein. Eigentlich wollte ich jetzt „natürlich nicht“ sagen. Aber das stimmt ja so nicht. Denn SO unwahrscheinlich wäre eine tätowierte Sprechblase jetzt auch wieder nicht. Also nur „Nein“, ohne ein „natürlich nicht.“
Am 22. Januar 2010 um 15:44 Uhr
natürlich. (o:
sondern?
Am 22. Januar 2010 um 20:48 Uhr
schön von dir zu lesen, auch wenn es ein Thema ist bei dem ich eher Gänsehaut bekomme ;-) Das Design ist toll.
Am 23. Januar 2010 um 13:54 Uhr
Ina, vielleicht zeige ich es euch dann. Wenn es gestochen ist. Und ich nicht vorher vor lauter Aufregung tot umfalle. Oder so.
Ebbs, frag mich mal nach meiner Gänsehaut, ich krieg mich vor lauter Panik kaum noch ein. Immerhin weiss ich, worauf ich mich einlasse und ich vermute, der Puls zählt auch schon wieder nicht wirklich zu den schmerzunempfindlichen Stellen. (Das dir das neue Design gefällt, freut mich natürlich. Ich bin nämlich heimlich ganz verliebt in diesen Font und in den Header sowieso. Hach.)
Am 24. Januar 2010 um 15:57 Uhr
ich kenne dieses gefühl und ich wollt, ich könnte mich noch einmal dazu durchringen, es zu fühlen…*seufz*