Winter ist Mist.

Das Stückchen Tüllband an der Antenne meines Wagens hängt trüb und traurig im leisen Wind. Es ist schmutzig und dunkel geworden in den letzten Tagen. Es war weiß. Wie es sich für ein Hochzeitsband gehört. Jetzt wirkt es fast schwarz. So wird im Winter ein Hochzeitsband knapp zum Trauerflor. Ich sollte es abnehmen. Gut, dass ich keinen Kombi fahre. Man könnte mich am Ende für eine Bestattungsunternehmerin halten. Wer würde das schon wollen? Vorausgesetzt, man ist keine Bestattungsunternehmerin. Dann würde man natürlich für eben eine solche gehalten werden wollen und nicht für eine Hochzeitskutschenfahrerin. Das wäre beinah fatal.
Winter ist also eindeutig Mist und führt offensichtlich zu einem erhöhten Verwechselungsrisiko. Morgens befürchte ich inzwischen ab und an, ich könnte einer persönlichen Verwechselung in der eigenen Identität unterliegen. Eines Tages, vielleicht. Ein Murmeltier. Eine Bärin. Dabei fällt mir grad auf, was ist eigentlich mit Waschbären? Nein, nicht im Punkt ‚Verwechselung der eigenen Identität‚. Das passiert den possierlichen Tierchen hoffentlich nicht. Es kam nur grad die Frage auf ‚Halten Waschbärinnen eigentlich Winterschlaf oder erledigen sie die im Sommer liegengebliebene Bügelwäsche?‚. Also nicht das jemand am Ende meint, in meinem Hirn würden sich gerade erste Anzeichen der Verwechselung abzeichnen und ich könnte mich in die Vorstellung verstricken, Biologin zu sein. Weil ich mich mit solchen Fragen herumschlage. Aber nein, so ist das gar nicht.
Nur der alltägliche Assoziationsamoklaufwahnsinn in meinem Kopf. Keine Sorge, das ist für mich vollkommen normal und gar nicht weiter bedenklich. Ehrlich.
Ich sollte dringend schlafen gehen. Gute Nacht.

Eine Reaktion zu “Winter ist Mist.”

  1. lightdot

    Ich will auch von dem Zeugs. ;-)

    Obwohl, die Waschbär-Frage hat was. Muss ich zugeben.

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