Befindlichkeitendilemma

Wie hält man es eigentlich, wenn der eigene Blog ein reines Befindlichkeitslager ist? Manchmal hat man ja Ich habe eine Menge Befindlichkeiten. Da sie die meinen sind, ist ihnen meine Grundeigenschaft der Sprunghaftigkeit ebenfalls ausgeprägt zu Eigen. Womit wir gerade noch so die Kurve zur eigentlichen Frage kriegen könnten. Blogt man solch sprunghafte Befindlichkeiten, nimmt in Kauf, dass sie gelesen, wahrgenommen werden und initiierend für die ein oder andere Reaktion wirken? Schweigt man, schwillt an vor lauter unerwähnten Befindlichkeiten? Das ist doch irgendwie ein Dilemma, ein schlimmes.
Aber eine rechte Antwort finde ich nicht. Entscheidungsfindungsstörung, bah. Schon herrscht wieder Chaos in meinem Kopf, die Windhosensippe auf Familienausflug. Da fliegen knisternd Zettel umher auf denen Befindlichkeiten notiert wurden, Ahnungen ablösender Befindlichkeiten ducken sich schutzsuchend in die Ecken, es wird getuschelt und gestritten wer denn nun als erstes das Vorrecht der Erwähnung geniessen sollte. Bitte, wie soll man da in Ruhe arbeiten, leben, denken, atmen, Kaffee trinken.
Natürlich, Kaffee trinken gewinnt immer im Streit um Erwähnungsvorrecht. Kaffeetrinken ist essenziell. So nämlich.

10 Reaktionen zu “Befindlichkeitendilemma”

  1. Mart

    Immerhin bloggst du von und über deine Befindlichkeiten. Ich bin da feige und habe viel zu sehr Angst, dass es mir als rumjammern ausgelegt werden würde. Also schreibe ich lieber garnix oder mache den Klassenkasper. Ich finde deine Art damit umzugehen besser.

  2. lightdot

    Wie Du weißt, bin ich ein Fan des Jammerbloggens Bloggen über Befindlichkeiten. Insofern ist die Frage, falls an mich gerichtet, eher als rhetorisch einzustufen. :-)

  3. Phil

    Ist doch nüscht dabei – was raus muss, muss raus. Wir sind doch Meister im Jammern auf digitalem Niveau. Oder so; ähnlich ;-)

  4. Nika

    Vermutlich habe ich mich einfach wieder zu fusselig ausgedrückt. Das ist ja das Problem :)
    Also eigentlich ging es mir darum : Wie haltet ihr es / wie hält man es mit Befindlichkeiten, die das direkte soziale Umfeld betreffen? Der Liebste/ die Liebste nervt. Irgendwas hakt da. Oder ihr habt etwas verbockt, kriegt das Entschuldigung noch nicht so über die Lippen, aber sie rollt in euch herum.
    Alles fiktive Beispiele grad ( Hallo soziales Umfeld), aber eben Dinge, die ab und an passieren. Dann rutsche ich auf dem Stuhl herum und würde gern meine Befindlichkeit in meinen Blog sabbern. Weil ich befürchte, sonst am Ende seekrank zu werden mit all diesen umherschwappenden Befindlichkeiten in meinem Bauch. Aber der/die Liebste, die Freundin, Menschen die wissen worüber man spricht, haben doch ab und an ein Auge auf unsere Blogs. Was also tun? Dinge aussprechen im Moment, wo man sie grad fühlt und riskieren, das etwas zu früh an die Oberfläche schwappt? Etwas, das man im nächsten Moment vielleicht schon gar nicht mehr so meint? Ich bin nämlich auch noch Königin im „Was interessiert mich mein Geschwätz von vor 5 Minuten“-Land.

  5. lightdot

    Ja, also das hat man wirklich nicht verstanden auf Anhieb. ;-)

    Zum Thema kann ich folgendes sagen:

    1. Es kommt darauf an.
    Heißt: Bestimmte Dinge schreibe ich nicht, weil ich weiß, dass sie gelesen werden (Z.B. von meinen Kollegen). Bestimmte Dinge schreibe ich gerade, weil sie von jemandem speziellen gelesen werden und weil ich oft dasselbe gezielt nicht aussprechen könnte (im privaten Bereich). Im Zweifelsfall lieber schweigen.

    2. „Was interessiert mich mein Geschwätz von gestern, vor einer Stunde, vor 5 Minuten.“ – Diese Einstellung finde ich ziemlich häufig und jedesmal ziemlich schlimm. Selbst wenn Launen, Emotionen usw. sich ändern, sollte man dazu stehen, was und wie gewesen ist. Menschen, die es anders handhaben, verunsichern mich ungemein und kippen meinen Vertrauenshaushalt gehörig um. Deshalb fühl ich mich jetzt auch ein bissl unwohl. Hmpf.

  6. lightdot

    Ach und was ich noch sagen wollte: Das Lied „File error“ find ich etwas gewöhnungsbedürftig, aber die Summertime-Version ist richtig schön. Danke. Weitermachen. :-)

  7. Nika

    Judith, die Nummer mit dem Geschwätz von vor [hier bitte nach belieben Zeitspanne einsetzen] ist ein bisschen schwierig zu erklären. Ich bin niemand, der von seinem Gesabber dann Nichts mehr wissen will oder behauptet, das SO niemals gesagt zu haben. Ich nehme mir nur die Freiheit heraus, auch die eigene Meinung bisweilen zu korrigieren. Manchmal durch zusätzliche Informationen, manchmal einfach über veränderte Emotionen/Situationen.
    (Erwähnte ich, dass ich es schwierig finde, das zu erklären ?)
    Ich bin manchmal arg impulsiv und handele oft emotional. Ich ärgere mich über irgendetwas und wüte ein bisschen herum. Dann stelle ich fest, es handelte sich um ein Missverständniss. Dann beruhige ich mich schlagartig, stelle fest, das war völlig unnötig und schon ist wieder alles gut. Ich bin nicht nachtragend, wenn ich dann kurz getobt habe, ist eben wirklich alles wieder gut und ich ‚vergesse‘ quasi meinen Ärger. Mit mir kann man streiten, ein eventuelles Missverständnis klären und die nächstlogische Frage kann dann einfach sein „So, gehen wir jetzt einen Kaffee trinken?“ und es wird noch ein netter Abend. Das ist so meine Variante von „Was interessiert mich…. “
    Ich hoffe, so ist es verständlicher :)

  8. lightdot

    OK :-)

  9. Nika

    …und die doofen Pixies spielen jetzt auch wieder. Mal sehen, wie lange noch. Sie erweisen sich ebenfalls als launisch :)

  10. Mart

    http://ahoipolloi.blogger.de/stories/692820

Einen Kommentar schreiben