Vor ein paar Tagen war es dann so weit. Mein Ex-Arbeitgeber entschädigte mich für die Jahre, in denen ich unglücklich, genervt und zeitarm für ihn arbeiten musste.

Das brachte mich gestern in die glückliche Lage, die Konjunktur ein wenig ankurbeln zu können. Voraus gingen diverse Gespräche mit versierten Menschen über Technik, Modelle, Ausführungen, Erweiterungsmöglichkeiten und Notwendigkeiten. Irgendwann wusste ich dann, was ich gern möchte. Blieb also noch die Frage, welchem Anbieter ich einen Teil meines Geldes zukommen lasse. Da begann es, schwierig zu werden. Manchmal war mein Wunschmodell nicht vorrätig, manchmal versackte ich in den unendlichen Weiten der Telefonschleifen, manchmal fanden sich nur Anbieter, die mir suspekt waren. Ich telefonierte, fluchte und begann zu verzweifeln. Dabei ist es doch eigentlich so einfach.

Im Nachbarort gibt es ein alteingesessenes Elektronikgeschäft. Ort meines Begehrens. Denn bei den Dingen, die ich gestern dann mein Eigen nennen wollte, handelte es sich um technische Spielzeuge. Auf meiner Wunschliste standen eine neue Kamera, ein hübscher Drucker und die Ablösung meines aktuellen, zickigen Navigationsdingens. Eigentlich war ich zu diesem Zeitpunkt bereits schwer genervt von nörgeligem Personal und der Musik diverser Warteschleifen. Allerdings empfand ich eine spontane Anreise, ohne vorher zu wissen ob meine Wunschprodukte vorrätig sind, auch nicht als brauchbares Vorgehen. Also doch noch ein Anruf. Siehe da, es kann auch anders sein. 2x klingeln, 1 sehr nette Dame am Telefon. Sofortiges Durchstellen in die gewünschte Abteilung, 1 sehr netter Verkäufer und 1 vorrätiges Wunschprodukt. Der Bitte, mich doch zum Kollegen in meiner nächsten Wunschabteilung durchzustellen wurde direkt Folge geleistet, der Herr nahm den Hörer beim ersten Klingeln ab und bestätigte den Vorrat meines zweiten Wunschproduktes sofort. So babbelte ich mich freudig durch den Laden, es war alles vor Ort, was ich mir wünschte. Kurze Zeit später habe ich so einen Beutezug über die Verkaufsfläche gestartet, alles erhalten und kam mit einem vermutlich seltsam anmutenden Grinsen wieder zu Hause an.

In Anbetracht diverser Bedienungsanleitungen und Installationsanweisungen bin ich dann doch nochmal kurz blass geworden, aber ich wäre ja nicht das grosse Mädchen, wenn ich nicht den Ehrgeiz hätte, den ganzen Quatsch zum Laufen zu bringen. Eben. Hat ja dann auch funktioniert.

Jetzt müsst ihr mich bitte entschuldigen, die Kamera möchte noch ein bisschen ausprobiert werden.

Der Beitrag wurde am Dienstag, den 7. April 2009 um 10:32 Uhr veröffentlicht und wurde unter Schluckauf abgelegt. Du kannst die Kommentare zu diesen Eintrag durch den RSS 2.0 Feed verfolgen. Du kannst einen Kommentar schreiben, oder einen Trackback auf deiner Seite einrichten.